Die Formel-1 im Wandel.
Formel-1 Rennwagen sind nicht nur Raketen auf Rädern, die aus dem Stand in 5 Sekunden auf 200 km/h beschleunigen, sie jagen auch ordentlich Sprit durch den Vergaser. So verbraucht ein Formel-1-Team an einem Rennwochenende locker 1600 l Benzin, das reicht bei einem normalen PKW bei durchschnittlicher Fahrleistung für ein ganzes Jahr. Beim Rennen selbst mussten die Boliden in letzter Zeit allerdings extrem sparsam sein, denn da waren seit 2010 nur 105 Kilogramm pro Wagen erlaubt, das Nachtanken wurde abgeschafft. So konnte es sein, dass ein Fahrer am Ende des Circuits einfach stehen blieb, weil er sich verschätzt und zu wenig mit dem Sprit gespart hatte. Als Gründe für das Nachtankverbot wurde einerseits die Sicherheit angeführt, denn jeder Boxenstopp bedeutet ein zusätzliches Risiko. Andererseits wurde der Kostenfaktor geltend gemacht. Schließlich ist so eine Tankanlage wie in der Formel-1 nicht für Kleingeld zu haben, dazu kommen noch die dramatisch hohen Transportkosten von Rennort zu Rennort. Das war den Verantwortlichen dann wohl zu teuer. Für 2017 war das Nachtanken wieder kurzzeitig in der Diskussion. Denn nachdem die Rennen immer langweiliger wurden, hat die Formel-1-Strategiegruppe ein großes Regeländerungspaket verabschiedet, das die Formel-1 wieder lauter, schneller und aufregender machen soll. Doch das Nachtanken bleibt weiterhin tabu. Zwar war es gleichzeitig auch immer ein Spektakel, wenn die Teams an den Boxen den riesigen Schlauch im Turbotempo auf den Tankfüllstutzen geschraubt haben und der ganze Tankvorgang innerhalb von fünf Sekunden erledigt war, doch birgt das Nachtanken schlichtweg ein zu hohes Gefahrenrisiko. Das Fahrerlager ist über das Thema geteilter Ansichten. Die einen meinen, das Nachtanken wäre ein Rückschritt zu mehr Benzinverbrauch und würde die Rennen wieder strategischer machen. Mit dem Nachtanken kommt es nämlich wieder stärker auf das Funktionieren des Teams an den Boxen an und es muss entschieden werden, ob und wann ein Tankstopp sinnvoll ist. Die anderen argumentieren, dass Tankstopps gut für die Show sind und Rennen wieder interessanter machen.
Im Übrigen tanken Formel-1-Rennwagen einen Sprit, der in seiner Grundzusammensetzung genau so aufgebaut ist wie das normale Benzin, das an jeder Tankstelle erhältlich ist. Er wird nur mit Additiven versehen, um die größtmögliche Leistung aus jedem Tropfen rauszukriegen. Theoretisch ist es also möglich, dass man sein Formel-1-Geschoss an der Tanke um die Ecke auffüllt, wie wir es schon öfter im Fernsehen gesehen haben. Das dauert dann wahrscheinlich etwas länger als in der Box, dafür könnte man aber zum Bezahlen die UTA Tankkarte nutzen.